Bakuchiol – alles rund um den neuen Trendwirkstoff

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Bakuchiol als Wirkstoff kennen nicht sehr viele, doch als natürliche Alternative zu Retinol erobert er immer mehr die Beauty-Welt. In diesem Blogbeitrag erklären, was der Stoff eigentlich genau ist, welche Wirkungen er auf Deine Haut hat und wir gehen der Frage nach Bakuchiol oder Retinol – was ist eigentlich besser?

Was ist Bakuchiol?

Bakuchiol ist im Grunde zunächst nichts anderes als eine chemische Verbindung. Der Wirkstoff ist vegan und lässt sich in den Samen und Blättern der indischen Babchi-Pflanze Psoralea corylifolia finden. In der indischen und chinesischen Medizin wurde die Pflanze mit ihren charakteristischen lila Blüten schon lange zur Behandlung von einer Vielzahl an Krankheiten eingesetzt. Vor allem das Bakuchi-Samenöl gilt aufgrund seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften als pflanzliches Heilmittel.

Babchi Pflanze - Bakuchiol

In der Hautpflege gilt der Wirkstoff als starkes Antioxidans und verhält sich ähnlich wie ein Retinoid (verwandt zum Retinol). Deshalb hat es auch eine ähnliche Wirkungsweise, indem es beispielsweise die Kollagenproduktion anregt, Hyperpimentierungen deutlich verbessert und Falten verringert. Der entscheidende Vorteil: Das alles geschieht, ohne die Haut zu reizen oder zu irritieren – vielmehr noch Bakuchiol wirkt hautberuhigend.

Bakuchiol Wirkung

Immer mehr Produkte kommen auf den Markt: Bakuchiol Serum, Öl oder Booster. Auch in der Naturkosmetik findet der Wirkstoff immer mehr Zuspruch. Doch welche Wirkungen hat es als Alternative zu Retinol genau und hält er Wirkstoff wirklich, was er verspricht?

Bakuchiol gegen Falten

Es wirkt vor allem als Antioxidans gegen freie Radikale. Diese können ansonsten unsere Zellen schädigen und die Hautalterung beschleunigen. Es stimuliert zudem die Produktion von Kollagen. Dieses ist wichtig für die Struktur und Elastizität des Gewebes und sorgt für eine glatte und pralle Haut. Mit zunehmendem Alter wird die körpereigene Kollagen-Produktion jedoch schwächer.

Mithilfe von Bakuchiol wird dieser Prozess verlangsamt, indem die körpereigenen Kollagen-Speicher der Haut aufgefüllt werden. Das Kollagen-Gerüst, über welches sich die Haut spannt, bleibt somit erhalten und Falten können dementsprechend vermieden oder die Faltentiefe reduziert werden. Auch sogenannte Trockenheitsfältchen können verschwinden, weil Bakuchiol gegen trockene Haut – verursacht durch freie Radikale oder andere Umwelteinflüsse – hilft.

Bakuchiol gegen Fältchen

Bakuchiol gegen Pigmentflecken und Hyperpigmentierung

Neben der Anti-Aging-Wirkung wurde in dieser Studie zudem die Verbesserung von Hyperpigmentierungen der Haut bestätigt. In der Studie wurden die erzielten Ergebnisse von Bakuchiol und Retinol in Bezug auf die lichtbedingte Hautalterung als vergleichbar gewertet. Als lichtbedingte Hautalterung gelten Falten sowie Formen der Hyperpigmentierung wie Pigmentflecken oder Altersflecken.

Bakuchiol kann also gegen feine Linien, Pigmentflecken und andere Hautschäden durch UV-Strahlung verwendet werden. Die Hautton ausgleichende Wirkung lässt das Hautbild deutlich ebenmäßiger erscheinen und Pigmentflecken werden nach regelmäßiger Anwendung deutlich reduziert. Wenn Du noch mehr über Pigmentflecken wissen möchtest, dann schau gerne hier vorbei.

Bakuchiol gegen Pigmentflecken

Hilft Bakuchiol gegen Akne?

Bakuchiol kann gegen unreine Haut, Pickel und Co. helfen, denn der Wirkstoff besitzt antioxidative, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Es wirkt sanft und beruhigend, weshalb es gerne gegen Entzündungen und Hautirritationen verwendet wird. Vor allem Menschen mit empfindlicher Haut können bei Unreinheiten auf diesen Inhaltsstoff zurückgreifen, der sich als besonders gut verträglich erwiesen hat.

Auch bei Akne kann es die Haut unterstützen wie diese Studie zeigt, welche die Wirksamkeit von Bakuchiol bezüglich Akne und Pickelmalen bestätigt. Jedoch sollte die Verwendung nur in Absprache mit einem Hautarzt oder einer Hautärztin erfolgen, da es sich bei Akne immer noch um eine sehr vielseitige Hautkrankheit handelt, die unbedingt professioneller Unterstützung bedarf. Welche Wirkstoffe noch gegen Pickel und Co. helfen erfährst Du hier.

Bakuchiol gegen Akne

Hilft Bakuchiol bei Couperose?

Couperose (Vorstufe von Rosacea) haben oft Menschen mit empfindlicher Haut. Möchte man seine Haut mit Retinoiden oder Retinol behandeln, ist hier Bakuchiol definitiv die bessere Wahl. Bei der Verwendung von Retinol kommt es oft zu Hautschuppungen oder Reizungen sowie einem brennenden Hautgefühl. Bakuchiol dagegen ist viel hautfreundlicher und weist diese Nebenwirkungen nicht auf. Eine Studie untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Patienten mit einem atopischem Ekzem (Neurodermitis), Rosacea oder einem kosmetischen Intoleranz-Syndrom. Die Ergebnisse dieser Studie kannst Du hier zusammengefasst lesen. Zur direkten Behandlung von Rosacea eignet es sich jedoch nicht.

Bakuchiol gegen Rosacea

Die Anwendung

Bakuchiol Produkte gibt es viele, doch was muss man beachten? Generell gibt es drei Sachen, die man bei der Verwendung beachten sollte.

  1. Wie oft: Bakuchiol kann ohne Bedenken ein- bis zweimal täglich verwendet werden. Normalerweise wird das der Haut nicht zu viel und auch Einsteiger vertragen diese Häufigkeit in der Regel gut.
  2. Richtige Reihenfolge: Zuerst sollte man sein Gesicht abschminken und gründlich reinigen. Bei der Reihenfolge der aufgetragenen Produkte sollte vom flüssigsten zum reichhaltigsten Produkt gehen, das heißt ein Serum wird vor einer Creme aufgetragen.
  3. Sonnenschutz nicht vergessen: Der Wirkstoff macht die Haut zwar nicht sonnenempfindlicher, trotzdem sollte man danach mindestens einen LSF 30 auftragen. Generell ist es sehr wichtig Sonnencreme täglich zu verwenden, um vorzeitiger Hautalterung und Sonnenschäden vorzubeugen.

Achtung: Der Wirkstoff sollte aber nicht in Verbindung mit chemischen Peelings verwendet werden, weil die Haut dadurch zu viel stimuliert werden könnte und in Folgen dessen ungewünschte Hautreaktionen auftreten könnten.

Bakuchiol Serum vs. Booster – was ist der Unterschied?

Ein Bakuchiol Serum oder ein Booster – was ist die bessere Wahl? Wir unterscheiden diese zwei Produktkategorien nach verschiedenen Aspekten. 

Wirksamkeit und Anwendung

Ein Serum ist in der Regel ein Wirkstoffkomplex, dass bedeutet es enthält verschiedene aufeinander abgestimmte Wirkstoffe mit dem selben Wirkziel. Deshalb können einzelne Wirkstoffe nicht in so konzentrierter Form enthalten sein wie in einem Booster. Das heißt, bei einem Bakuchiol Serum steht der Wirkstoff nicht so sehr im Fokus, denn es gibt beispielsweise Seren gegen Pigmentflecken. Diese enthalten oft auch Vitamin C oder Azelainsäure, da beide Stoffe aufhellend wirken und gut bei Pigmentflecken helfen. Es handelt sich hier folglich oft nicht um hochdosiertes Bakuchiol. Ein Bakuchiol Booster dagegen fokussiert sich allein auf das Antioxidans, was eine hohe und wirkungsvolle Konzentration ermöglicht. Ein Booster kann daher als Intensivkur verwendet oder mithilfe von einem Dermaroller in die Haut eingearbeitet werden.

Die richtige Verpackung

Bakuchiol ist wie alle Antioxidantien ein sehr sensibler Wirkstoff. Das sollte man auch bei der Verpackung des Produktes berücksichtigen. Pipetten oder Tiegel sind daher ungeeignet, denn sie müssen bei jeder Benutzung geöffnet werden. So gelangt immer wieder Luft an das Serum und es verliert an WirkungIdealerweise entschiedest Du Dich deshalb für Airless-Spender oder Glasampullen. Letztere kann man ganz einfach vor jeder Verwendung mithilfe eines Ampullenbrechers öffnen. Ein Wirkstoff-Booster in Glasampullen bietet somit eine effektive Wirksamkeit und optimale Verpackung

Bakuchiol Glasampullen

Bakuchiol oder Retinol – was ist besser?

Über den Vergleich Bakuchiol vs. Retinol stolpert man oft, wenn man sich über diesen neuen Wirkstoff genauer informieren möchte. Strukturell weist es keine Ähnlichkeit mit Retinol beziehungsweise Vitamin A auf. Jedoch wirkt Bakuchiol wie ein Retinoid und imitiert Retinol in seiner Wirkungsweise in Bezug auf die Stimulierung der Retinoid-Rezeptoren. Das heißt, beide Wirkstoffe können feine Linien und Falten sowie andere Zeichen von Haualterung sichtbar verbessern.

Häufig wird dazu geraten auf Bakuchiol zurückzugreifen, wenn die Haut Retinol nicht gut verträgt. Denn seine Hautverträglichkeit ist wesentlich höher als die von Retinol. Deshalb kann man auch mit sensibler Haut Produkte mit Bakuchiol verwenden, denn es führt weitaus weniger oft zu Schuppen, Brennen und Juckreiz als der reine Vitamin-A-Stoff.

Retinol

Bisher konnte man keine negativen Auswirkungen in Studien feststellen, deshalb hat der Wirkstoff im Gegensatz zu Retinol auch Potenzial in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet zu werden. Von Retinol in der Schwangerschaft und in der Stillzeit raten wir grundsätzlich ab. Aber auch die Verwendung von Bakuchiol sollte man mit einem Arzt beziehungsweise einer Ärztin absprechen, da es hier einfach noch nicht genügend Daten gibt.

Liegt jedoch keine Schwangerschaft vor und werden beide Inhaltsstoffe gut vertragen, so eignet sich auch eine Kombination beider Wirkstoffe zur Anwendung auf der Haut. Beide Wirkstoffe ähneln einander, weisen jedoch auch individuelle Vorteile für die Haut auf. So unterstützt Bakuchiol als Antioxidans die antioxidative Wirkung des klassischen Vitamin A.

Für alle Hauttypen geeignet

Der Wirkstoff ist für alle Hauttypen geeignet. Aufgrund seiner beruhigenden Eigenschaften ist es auch ideal für empfindliche Haut. Bakuchiol kaufen kannst Du ganz einfach in Form von Gesichtspflege mit Bakuchiol. Der Wirkstoff kann aufgrund seiner hohen Verträglichkeit mit vielen anderen Wirkstoffen kombiniert werden und darf sowohl morgens als auch abends angewendet werden. Wir empfehlen sich bei der Integration des Wirkstoffs in die Hautpflege-Routine heranzutasten und die Verwendung nach dem individuellen Bedürfnis der Haut anzupassen. Eine höhere Konzentration kannst Du ganz einfach mit einem Bakuchiol Booster erreichen.

Bakuchiol hat als Wirkstoff aufgrund seiner hohen Verträglichkeit und tollen Wirksamkeit eine gute Chance nicht nur eine Trend-Erscheinung zu bleiben, sondern sich in der Beauty-Branche fest zu etablieren. Es bietet zum etablierten Retinol eine gute Alternative für empfindliche Haut, Menschen mit Hautproblemen sowie Schwangere oder stillende Frauen. Hast Du den Wirkstoff schon einmal verwendet? Wenn ja, was war Dein Eindruck? Schreibe gerne einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag.